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Europäische Geschichten aus dem deutsch-polnischen Grenzgebiet

In Deutschland spricht man vom "Ende der Welt", in Polen vom "Wilden Westen", wenn das Gebiet an Oder und Neiße gemeint ist. Nirgendwo sind sich Deutsche und Polen näher als dort: beim Einkaufen und Tanken, beim Studieren und bei der Arbeit. Im Grenzgebiet ist vieles in Bewegung gekommen, wenn oft auch alte Vorurteile weiter bestehen. Manchmal haben sich die Verhältnisse sogar umgekehrt: In Vorpommern schaut man voller Erwartungen nach Stettin, in Görlitz hofft man auf Zgorzelec. Was aber wird der Beitritt Polens zur Europäischen Union bringen? Wird das Grenzgebiet wieder in die Mitte rücken oder wird die Entwicklung einfach über die Region hinweggehen? Uwe Rada hat sich in das Zwischenland zwischen Deutschland und Polen, West und Ost begeben, wo längst etwas Neues entstanden ist: ein grenzüberschreitendes Laboratorium an der Schnittstelle zwischen "altem" und "neuem" Europa. Bei der Beobachtung von Erfolg und Scheitern der Pioniere und Projekte im Zwischenland zeichnen sich Wege ab, die in die Zukunft weisen.

Uwe Rada: Zwischenland. Europäische Geschichten aus dem deutsch-polnischen Grenzgebiet. Bebra-Verlag 2004. 256 Seiten, 19.90 Euro, ISBN: 3-89809-045-0


Inhaltsverzeichnis

Teil eins: Unbekanntes Land

Ans Ende der Welt: Von Berlin nach Frankfurt (Oder)
Ist das noch Polen? Von Slubice nach Westen
Neuland: Küstriner Grenzgeschichten
Wasserstand: Bilder von Deutschen und Polen

Teil zwei: Das Land der Pioniere

Brücken schlagen: Unterwegs im Grenzgebiet
Erfolg und Scheitern: Die Pioniere des Grenzgebiets
Kapitalismus für Arme: Der Basar ist tot, es lebe der Basar
Geteilte Abenteuer: Grenzüberschreitende Wirtschaft

Teil drei: Geteiltes Land

Nach drüben: Görlitz hofft auf Zgorzelec
Nichts wie weg: Guben und Gubin kehren sich den Rücken
In den Westen: Flüchtlinge und Grenzschützer in Forst
Nach Tschechien: Im Dreiländereck spielt Polen keine Rolle
Nach Brüssel: Umweltschützer kämpfen um die Oder
Nach Stettin: Polnisch Lernen in Löcknitz
Nach Europa: Die Stettiner Suche nach einer neuen Identität
Ströme und Orte: Die neue Geografie des Grenzgebiets

Teil vier: Land mit Zukunft?

Grenzenlos: Was kommt nach der Osterweiterung?
Wurzeln und Flügel: Große Geschichte und kleine Heimat
Natur pur: Die Zukunft des Tourismus
Zwischenland: Der Fluss als Brücke


Reaktionen

"Mit Zwischenland liegt erstmals eine systematische Beschreibung des deutsch-polnischen Grenzgebiets vor. Uwe Rada ist keiner von denen, die kommen, schreiben und gehen, er ist vielmehr ein Langzeitbeobachter, einer, dem die Region am Herzen liegt, der sie auch in ihrer Veränderung begreift und beschreibt.
Es ist das Verdienst von Uwe Rada, die Grenzregion nach Berlin geholt zu haben. Dass er dabei das Genre der Reportage wählt, ist kein Zufall. In Zeiten großer Veränderungen ist die Reportage vielleicht die einzige Möglichkeit, sich einer Region wie dieser zu nähern. Ich sage dies auch in Richtung der Transformationsforschung, die ähnliches in den vergangenen Jahren nicht zustande gebracht hat."
Karl Schlögel in der Viadrina

"Die polnisch-postmoderne Rekonstruktion in Kostrzyn ist nur eine der Grenzgeschichten, die taz-Redakteur Uwe Rada aufmerksam notiert hat. Ein 'Zwischenland', so der Titel des pünktlich zur EU-Erweiterung erschienenen Bandes, ist die gesamte Grenzregion diesseits und jenseits von Oder und Neiße - ein Land von Hoffnung, Veränderung, Abwanderung, geteilt von der Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit. In der Mitte der Fluss aber hält die Bruchstücke von Raum und Zeit zusammen."
Christian Esch in der "Berliner Zeitung"

"Sowohl Rada als auch Stasiuk versuchen, die Eigenart dieses unglücklichen Stückchen Europas zu begreifen und übersetzen. Sie formulieren Sätze, die bald kongenial und bald grotesk wirken. Indem er die in den letzten Jahren aufgebauschte Meta-Erzählung über Grenzen und Grenzerfahrungen auf die Ebene der Menschen und des Erlebten runterbricht, bringt Rada dem Leser die Realität der von Gott und dem Staat scheinbar verlassenen Orte zwischen Berlin und Poznan näher."
Mateusz Hartwich in "literaria.org"

"Weit entfernt von der großen Politik in Berlin und Warschau erzählt Rada die sehr persönlichen Geschichten von Orten und Menschen. Dies ist umso beachtlicher, als er sich gleichsam auf vermintem Terrain bewegt, auf dem jedes falsche Wort ungeahnte Emotionen auslösen kann. Doch Rada kennt das 465 Kilometer lange Grenzgebiet viel zu gut, um die - manchmal bittere - Wahrheit zu verschweigen. (...) Eindeutige Antworten gibt es keine - doch die sucht Rada in seinen Reportagen auch nicht. Er unternimmt einfach den Versuch, die ganze Vielfalt des Zwischenlandes wiederzugeben."
Agnieszka Gregorczuk in "Osteuropa"

"Zum Glück sind wir heute nicht mehr allein auf die offiziösen deutschen Fernseh- und Rundfunkkorrespondenten angewiesen, wenn wir uns näher mit den Nachbarn und ihren Problemen beschäftigen möchten. Es gibt inzwischen auch zahlreiche ernsthafte Publikationen. Dazu zählt das Buch von Uwe Rada."
Wolfgang Sabath im "Blättchen"

"Rada hat eine Geografie ausgeleuchtet, die am Rande des Bewusstseins liegt, die aber doch längst nicht mehr die Grenze der Vorstellung markieren dürfte. Nach Frankfurt (Oder) geht die Welt weiter - diese Botschaft ist angekommen."
Tina Veihelmann im "Freitag"

"Das die informelle Ökonomie mitunter nicht nur geduldet, sondern auch gefördert wird, ist dem Autor bewusst. Weniger dem neoliberalen Projekt der Armen scheint seine Sympathie zu gelten, als dem Mut, seine Geschicke selbst in die Hand zu nehmen, ungeebnete Wege zu beschreiten, eine Grenze zu überwinden, statt eine vertraute Welt und lieb gewonnene Sicherheiten zu verteidigen. Die Botschaft schwingt bei allen Grenzlandgeschichten Radas mit: dass man im Westen diese Lektion von den Pionieren des 'Zwischenlandes' lernen könnte."
Andrea Kumpf im "Scheinschlag"

"Uwe Rada, taz-Journalist, hat Feuer gefangen. Ihn hat Zwischenland nicht mehr losgelassen. Er hat sich Zeit genommen für gründliche und einfühlsame Beobachtung, hat wunde Punkte in den Beziehungen beider Länder unverkrampft angesprochen, die bisher so nie zur Sprache kamen. (...)
Rada nennt die deutsch-polnische Grenzregion 'grenzüberschreitendes Laboratorium', eine Schnittstelle zwischen altem und neuem Europa. Er trifft damit den Nerv der Region."
Peter Kirschey im "Neuen Deutschland"

"Rada versteht es, den Charakter dieses berüchtigten Gebiets zwischen Deutschland und Polen mit einer solchen Genauigkeit zu beschreiben, dass man am Ende das Gefühl hat, es selbst zu kennen."
Sandra Suter in "Denkbilder"

"Rada greift zurück in die schwierige Geschichte der deutsch-polnischen Beziehungen, er reflektiert die Perspektiven der Osterweiterung, vor allem porträtiert er Menschen und erzählt deren Geschichten."
Dorothea Trottenberg in "EKZ-Informationsdienst"

"Eine informative und spannende Lektüre."
ECOurier, Wien

"Radas Buch ist eine gute Medizin gegen Vorurteile. Es bietet nicht nur eine theoretische Annäherung an unseren EU-Nachbarn. 'Zwischenland' lässt sich auch als handlicher Reiseführer benutzen - ein Reiseführer jenseits von Polenmarkt- und Tankstellentourismus."
Magdalene Traube in "Fluter"

"Der Berliner Journalist Uwe Rada überrascht mit einem Band voller grenzüberschreitender Geschichten. Wer etwas genaueres erfahren will um die Probleme, die Stimmung und die Chancen der Menschen entlang der Flüsse Oder und Neiße, der wird mehr als genug Anregungen finden in diesem Buch. Natürlich spielen dabei auch die Gubener und Forster eine Rolle wie auch ihre Nachbarn auf der anderen Seite. Es ist der Befund eines Hinzugekommenen, der so manches entdeckt, was denen, die schon immer da waren, all zu oft entgeht. Ein Buch, das Mut macht auf die Grenzöffnung."
Johann Legner in der "Lausitzer Rundschau"

"Radas Buch interessiert. (...) Der 1963 in Göppingen geborene Journalist blickt in die Zukunft, entwirft wunderbare Visionen. Gleichzeitig beschreibt Rada in seinen gut lesbaren Geschichten auch die Realitität. Wer in Frankfurt ankomme, fühle sich nicht wie in einer europäischen Grenzstadt, sondern in der ostdeutschen Provinz.
Nichtsdestotrotz überwiegt bei Rada der Optimismus. Zahlreiche ältere Frankfurter lernten an der Volkshochschule inzwischen Polnisch, die Grenzüberschreitung in Frankfurt und Slubice werde inzwischen gelebt. (...)
Es ist Balsam für die Seele."
Andrea Kinzinger in der "Märkischen Oderzeitung"

"Dieser Region hat Uwe Rada schon viele Artikel gewidmet, jetzt auch ein Buch. Nüchtern, realistisch und doch nicht ohne Hoffnung betrachtet er die Lage im "Zwischenland" mit den Augen eines Journalisten. Das ist das Faszinierende an seinem Buch."
Matthias Frickel im rbb-Fernsehen "Kowalski trifft Schmidt"

"Rechtzeitig zum EU-Beitritt Polens führt uns Uwe Rada die Grenz-Verhältnisse vor Augen. Mit vielen eingängigen Geschichten lässt der Berliner Journalist Vergangenheit und Gegenwart der 465 Kilometer langen Grenze lebendig werden.
Gerne folgt man dem Reporter bei seiner Erkundung des "Zwischenlandes". Er lässt den Zoodirektor zu Wort kommen, der seine Anlage für Kinder aus Szczecin leichter zugänglich macht. Und auch den Unternehmer, der sich nach dem 'Frankfurter Brötchenkrieg' wieder auf den westpolnischen Markt konzentriert.
So ergibt sich ein vielschichtiges Panorama eines heiklen Landstrichs."
"Märkische Allgemeine Zeitung"

"Nun, wo feststeht, dass Polen am 1. Mai in die EU kommt, soll die Oder/Neiße-Grenze plötzlich von einem trennenden zu einem verbindenden Element werden, wie eine Art Reißverschluss sollen nun Ost und west zusammengefügt werden, doch wie sieht es an der Grenze inzwischen aus?
Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs ist einiges geschehen, sind die Menschen sich näher gekommen und zugleich auch voneinander abgerückt. Uwe Rada, Redakteur der taz und schon seit längerem Beobachter der Region, hat nun in seinem Buch 'Zwischenland' einen Überblick über die Befindlichkeiten der dortigen Bewohner, ihre Ängste, Nöte und Taten in den nicht gerade vom Schicksal begünstigten Städten und Dörfern vorgelegt."
R. Bellano in "Das Ostpreußenblatt. Preußische Allgemeine"

"Zwischenland - der Begriff stammt von dem Berliner Journalisten Uwe Rada. Er bereiste in den vergangenen fünf Jahren immer wieder die Grenzgegenden an der Oder. Also auch die Landstriche dies- und jenseits der 235 Kilometer langen Grenze zwischen Brandenburg und Polen. Seine Reportagen, Analysen, Abhandlungen und Berichte vom Leben dort sind jetzt in dem Buch 'Zwischenland. Europäische Geschichten aus dem deutsch-polnischen Grenzgebiet' erschienen, pünktlich zur bevorstehenden EU-Osterweiterung am 1. Mai.
'Vom Ende der Welt hat man keine genauen Vorstellungen', schreibt Rada zu Beginn seines Buches. Nach 256 Seiten hat der Leser zumindest eine Ahnung davon. Aber vielleicht sollte man einfach selbst hinfahren. Eigentlich ist es nicht so weit nach Zwischenland."
Axel Klauwer in "rbb-online"

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